Technische Details präzise erfassen und umsetzen Die Telekommunikationsinfrastruktur eines Gebäudes – von der passiven Verkabelung bis zu aktiven Komponenten – ist Grundlage für digitale Arbeitsprozesse, IT-Sicherheit, Smart-Building-Anwendungen und Kommunikationsverfügbarkeit. In der HOAI-Leistungsphase 5 (Ausführungsplanung) werden Weichen gestellt, die sich direkt auf Betrieb, Wartung und Erweiterbarkeit auswirken. Damit keine Lücken, unnötigen Nachrüstungen oder Störungen entstehen, muss das Facility Management (FM) aktiv eingebunden sein – als betrieblicher Ansprechpartner und Qualitätssicherer.
Die Ausführungsplanung ist entscheidend für die funktionale, wartbare und zukunftssichere Umsetzung der Telekommunikation im Gebäude. Das FM stellt sicher, dass Infrastruktur, Übergabepunkte, Dokumentation und technische Details betriebsfähig und integrierbar sind.
Nachhaltige Funktionalität durch integrative Planung sichern Bedeutung der Ausführungsplanung für die Telekommunikation Funktionalität und Skalierbarkeit der passiven und aktiven Netzwerktechnik
Wartbarkeit und Zugänglichkeit von Trassen, Dosen, Technikflächen
Schnittstellenklärung zu Sicherheitstechnik, GLT, Zutrittskontrolle, BMA
Vorbereitung der digitalen Betriebsführung (CAFM, ITSM, Monitoring)
Vermeidung technischer Konflikte mit Ausbaugewerken, Deckenhöhen, Brandschutz
Typische Inhalte der Telekommunikations-Ausführungsplanung Trassenpläne
Lage und Dimensionierung von Kabeltrassen, Boden- und Deckensystemen, Leerrohren
Dosenpläne
Standort, Bezeichnung, Nummerierung, Anschlussrichtung
Patchfeld- und Verteilerschrankplanung
Struktur, Platzbedarf, Labeling, Reserven
Server- und Technikraumplanung
Klima, Brandschutz, Redundanz, Zutritt, USV, Erdung
Schnittstellenmatrix
z. B. Anbindung an Zutrittssysteme, Video, GLT, WLAN, VoIP, Sicherheitstechnik
Dokumentationsanforderungen
Dateiformate, Inhalte, Abgabezeitpunkt, CAFM-kompatibel
Aufgaben des Facility Managements in der Ausführungsplanung - Abgleich mit Betreiberanforderungen Anforderungen aus Sicht von Wartung, Nachrüstung, Prüfung und Zuständigkeit
Raumbezüge für CAFM-Integration (z. B. pro Etage, Mietfläche, Bereich)
Definition technischer Übergabepunkte an Nutzer-IT oder Drittanbieter
Abstimmung mit IT zur Netztopologie und aktiven Komponenten (sofern geplant)
Kontrolle technischer Details Zugänglichkeit von Dosen, Trassen, Schächten (auch bei Möblierung!)
Einhaltung von Deckenhöhen und Technikfreiräumen
Kennzeichnungssystematik für Patchfelder, Dosen, Trassen
Integration von Leerrohren oder Reservekapazitäten für spätere Ausbauten
Dokumentationsanforderungen definieren Abgabeformate (DWG, Excel, PDF, IFC)
Trennblätter für passive / aktive Komponenten
Mapping in CAFM oder IT-System
Anforderungen an Messprotokolle, Etiketten, Netzpläne
Risiken bei fehlender FM-Einbindung Falsch platzierte Dosen
Nachrüstung, Kollision mit Möblierung, Nutzerbeschwerden
Trassen unzugänglich oder überbelegt
Keine Wartung möglich, Risiko bei Störungen
Keine Reservekapazitäten
Teure Umbauten bei Technologiewechsel
Fehlende Dokumentation
Keine CAFM-Integration, Betrieb nur mit Ortsterminen
Kein Betreiberkonzept
Unklare Verantwortlichkeiten, Eskalationen im Störfall
Erfolgsfaktoren für eine betriebsgerechte Ausführungsplanung Frühzeitige Abstimmung zwischen TGA, IT, FM und Architektur
Regelmäßige Planprüfungen durch FM mit Fokus auf Betrieb und Wartung
Nutzung eines gemeinsamen Datenmodells (z. B. IFC, BIM, CAFM-konform)
Einbindung der IT-Abteilung in Patch- und Adressierungslogik
Verbindliche Übergabeprozesse für Technikräume und IT-Flächen